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Manager Müller: Gänsehaut beim Kobiashvili-Tor
Seit 23 Jahren ist Andreas Müller Teil der Bundesliga: erst als Spieler, dann als Teammanager bzw. Manager. Doch was heute in der 20. Spielminute passierte, hatte der 43-Jährige noch nicht erlebt. "Von dieser Situation wird man noch in 50 Jahren erzählen. Schade, dass wir diesen gigantischen Moment nicht nutzen konnten."

Niemand hätte das Drehbuch besser schreiben können. 19:04 Minuten schwiegen die Schalker Fans in der Arena, wollten damit ihrem Team zeigen, dass sie Leidenschaft und Einsatz sehen wollen. Nach knapp 19 Minuten setzte dann Applaus ein, und als die Stadionuhr 19:04 anzeigte, brach ein Orkan in der VELTINS-Arena los. Die Unterstützung der Fans war wieder da. "Da habe ich eine Gänsehaut bekommen", so Manager Andreas Müller. "Und als dann auch noch der Ball im Tor war, wurden die Augen feucht. So etwas gibt es nur auf Schalke."
Bericht Bildzeitung:
Zu Beginn sind nur die Gäste-Anhänger unter den 61 482 Zuschauern zu hören. Die Schalke-Fans machen wirklich Ernst, schweigen aus Protest 19:04 Minuten. Fast...

13. Minute: Varela tanzt WM-Held Philipp Lahm im Strafraum mit einer Bauern-Pirouette aus. Pass zu Lövenkrands. Der Däne hält den Fuß rein und tunnelt Bayern-Torwart Olli Kahn. 1:0, sein erstes Bundesliga-Tor!

Reaktion der Schalke-Fans: kurzer Tor-Jubel. Dann wieder Schweigen. Aber nicht mehr lange! Ab Minute 18 fangen die Schalker in der Nordkurve an zu klatschen. Erst leise, dann immer lauter.

Unglaublich: Als die geplante Schweige-Zeit gerade zwei Sekunden lang abgelaufen ist, hämmert Kobiashvili den Ball aus 23 Metern in den linken Giebel – 2:0. Der Jubel wird zum Orkan. Schalke liebt sich wieder. Zumindest kurz. So viel ist aber sicher: Dieser 19:04-Protest geht in die Bundesliga-Geschichte ein.
19 Minuten und vier Sekunden hatten die Fans des FC Schalke 04 geschwiegen. Sogar beim 1:0 in der 13. Minute durch Peter Lövenkrands war es still geblieben in der Veltins-Arena.

Mit dem Schweigen in der ersten Phase des Spiels gegen den FC Bayern, in Anlehnung an das Gründungsjahr des Vereins, hatten die Anhänger ihren Unmut über die schwankenden Leistungen ihrer Helden in den vergangenen Wochen kundtun wollen.

Gefühlsausbruch nach 19:04 Sekunden
Doch als knapp 19 Minuten gespielt waren, klatschten die Anhänger auf der Nordkurve allmählich das Ende ihres Schweigens ein. Der Applaus wurde lauter und lauter, und als der Videowürfel das Ende des Anfeuerungs-Boykotts anzeigte, entlud sich die gesamte Liebe der Fans zu ihrem Verein in einem ohrenbetäubenden Jubel.

Was sich in jenen Sekunden auf dem Platz anbahnte, sollte Augenblicke später einen weiteren Gefühlsausbruch beim Schalker Anhang auslösen. Levan Kobiashvili legte sich den Ball am linken Strafraumeck vor und drosch das Leder in den linken Winkel. Der Videowürfel zeigte 19:10 Minuten.
Ein kurzer Anflug von Magie
Nach gut 18 Minuten Spielzeit hatten sich gestern die ersten Schalker Fans von den Sitzen erhoben und begonnen zu applaudieren. Noch gut eine Minute war es zu diesem Zeitpunkt bis zum Ende des 19:04 Minuten dauernden Schweigegelübdes, und der Applaus steigerte sich zu einem Crescendo. Als die Uhr auf dem Videowürfel in der Schalker Arena "19:04" anzeigte, kulminierte einerseits der Lärm in einem ohrenbetäubenden Gemeinschaftsschrei. Andererseits erhielt Levan Kobiashvili den Ball, zog aus 17 Metern ab und traf nach 19:10 Minuten Spielzeit exakt in den Winkel. Eine geradezu magische Interaktion zwischen Mannschaft und Publikum, die zu den emotionalsten und außergewöhnlichsten der Bundesliga-Geschichte gehören dürfte. Es war der Treffer zum 2:0, der eine fast unglaubliche Anfangsphase krönte. Und danach taten die blau-weißen Anhänger genau das, was sie vorher in ihrer Fan-Resolution versprochen hatten: Sie "rockten die Donnerhalle".
Denkwürdige 20. Minute auf Schalke
Zwei Stunden zuvor, in jener denkwürdigen 20. Spielminute, sei er allerdings noch weitaus weniger überzeugt gewesen, gab Kahn zu. Als die Schalker Fans stehend mit rhythmischem Klatschen das Ende ihres Schweigens ankündigten und nach exakt 19:04 Minuten ein Orkan losbrach, drei Sekunden später auch noch das 2:0 durch Levan Kobiashvili fiel, glaubte selbst der sonst so unerschütterliche Bayern-Torwart nicht mehr an ein gutes Ende für sein Team: „Das war ein unvergessliches Erlebnis, unglaublich laut. Und ausgerechnet, als der Lautstärkepegel am höchsten war, fällt das 2:0 - da war ich schon sehr skeptisch.“


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